klicken hier


Musik- und Radio Portal (Startseite) Das User Portal Zum Forum Forum in der Mobilansicht

Sendeplan und Radio-Team Spendemöglichkeit Kontakt Forum Suche Forum Hilfe Zu den Spielen Live hören

kostenlose Registrierung hier im Forum



Ankündigung
Forumarbeiten - Es können aktuell immer noch Fehler auftreten. Es wird mit Hochdruck an der PHP Anpassung gearbeitet.

Retter-Radio - Musik-Forum nicht nur für Alltagsretter » Stilkunde - Datenbank » Eintrag anzeigen » Hallo Gast [Anmelden|Registrieren]

Adresse suchen Adressen Statistik
Blues
 Musikstil:
  Genre: Blues

  Subgenre: !Allgemeine Info zum Blues


 Ausführliche Beschreibung: Blues ist eine vokale und instrumentale Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft in den USA Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Der Blues bildet die Wurzel eines Großteils der populären nordamerikanischen Musik. Jazz, Rock, Rock 'n' Roll und Soul sind nah mit dem Blues verwandt. Selbst in aktuellen Stilrichtungen wie Hip-Hop ist ein Nachhall des Blues zu spüren. Eine häufig auftretende Bluesform hat zwölf Takte, die Melodie wird mit drei Akkorden (harmonische Grundfunktion) begleitet. Das Wort Blues leitet sich von der bildhaften englischen Beschreibung I've got the blues bzw. I feel blue („ich bin traurig“) ab.

Wenn jemand im englischen Sprachraum sagt "I have the blues" bedeutet das wörtlich, dass er in "blauer", das heißt melancholischer, trauriger Stimmung ist. Die frühesten Beispiele des Blues sind der Country Blues, die Worksongs und die Plantation Songs im Süden der USA. Sie wurden 1867 erstmalig von William Francis Allen unter den Titel Sklavenlieder der Vereinigten Staaten gesammelt. Als erster komponierter und gedrückter Blues gilt der Memphis Blues von William Christopher Handy aus dem Jahre 1912.

Der Blues, der übrigens auch die Wurzel des Jazzs ist, ist auch wie dieser eine Mischung von afrikanischen (Sklaven) und europäischen (Einwanderer) Elementen. Er ist ein weltliches Gegenstück zum geistlichen Spiritual dessen Inhalt das Alltags- und Arbeitsleben zum Thema hat. Dafür ein typisches Beispiel ist der Field Holler in dem die langgezogenen Verständigungsrufe der Arbeiter auf den Feldern (Fields) die Melodie bestimmen. Der Blues wird in der Regel solistisch in einem Ruf - Antwort Schema vorgetragen, wobei die Antwort gelegentlich auch chorisch gegeben wird.

Der Ruf ist nicht selten eine einfache Feststellung. Bluestexte werden meist aus dem Stegreif erfunden. Bei sehr alten Blues wechseln Frage und Antwort regelmäßig und bewegen sich, mehrgesprochen bzw. gerufen als gesungen, im 8-taktigen Blues innerhalb einer einzigen Harmonie (Zusammenklang mehrerer Töne zu einem Akkord und die Verbindung der Akkorde untereinander). Später entwickleten sich je nach Anzahl der Takte auch noch ein 12er, 16er und 20er Blues zu denen noch einige unsymmetrische Formen hinzu kommen.

Melodisch ist der Blues durch die blue notes auf der erniedrigten 3., 5. und 7. Stufe der Dur-Tonleiter gekennzeichnet, die oft wie ein Schwanken zwischen Dur und Moll empfunden werden. Man erklärt die blue notes aus melodischen Eigenarten der afrikanischen Musik, in der es den Dur-Mollunterschied nicht gibt. Die blue notes verlangen eine eigene Art der Tongebung und Autonation, die ambesten mit Instrumenten zu verwirklichen ist, die in ihren tonlichen Möglichkeiten dem Ausdruck einer Gesangsstimme nahe kommen. Ein Beispiel ist das Saxophon, das mit seiner Fähigkeit, zwei Töne ineinander zu verschleifen sich hervorragend eignet. Da blue notes in ihrer Tonhöhe nicht streng festgelegt sind, werden sie auch oft als dirty notes (schmutzige Töne) bezeichnet, sind aber für das echte Blues Feeling von entscheidenter Bedeutung. Auf dem Klavier z. B. versucht man diesen Effekt durch fast gleichzeitiges Spielen von nebeneinanderliegenden Tasten zu erreichen.

Das Blues nicht immer traurig und langsam sein muss, beweist am besten der Boogie-Woogie, der von Barrelhouse Piano-Stil abstammt, der Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts in den Kneipen der schwarzen Amerikaner zu Hause war. Mit diesen hat er u. a. gemeinsam, dass das Klavier als Rhythmusinstrument behandelt wird. Charakteristisch für den Boogie-Woogie ist die Führung der Baßstimme, die als walking bass in Viertelnoten gespielt wird. Später erst in den 50er und 60er Jahren entstand der städtische, betont rhythmische Bluesstil des Rythm´n´Blues. Eine andere Musikrichtung, die ihre Wurzeln im Blues hat und in den Anfängen sich von diesem kaum unterscheiden lässt, ist der Jazz.

Frühe Formen des Blues entstanden in den südlichen Teilen der Vereinigten Staaten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Blues ist eine eigenständige Form schwarzer US-amerikanischer Folklore, die sich nicht ausschließlich auf andere afroamerikanische Musikformen wie Gospel, Negro Spiritual und Worksongs (dazu gehören auch Fieldholler) zurückführen lässt. Der Blues enthält Elemente afrikanischer, europäischer und karibischer Musik. Frühe Blues-Formen sind bereits in Vaudeville- und Minstrel-Shows des späten 19. Jahrhunderts dokumentiert.

In der Frühphase war der Blues nur ein Teil des Repertoires afroamerikanischer Musiker. Er wurde ergänzt durch Tages-Schlager, Ragtime, Country-Songs und zeitgenössische Popmusik. Die Musiker dieser Zeit waren eher „Songster“ als „Blueser“. Blues war Unterhaltungsmusik der Farbigen und seine Interpreten spielten auf House- und Rent-Partys oder öffentlichen Veranstaltungen. Erst mit der einsetzenden Kommerzialisierung durch die Plattenlabels in den 1920er Jahren erfolgte eine Spezialisierung auf Blues-Songs.

Um 1910 hatte sich das Wort ‚Blues‘ zum allgemeinen Sprachgebrauch entwickelt. Sängerinnen wie Bessie Smith, Ma Rainey oder Alberta Hunter machten den Blues unter den Afroamerikanern sehr populär. Der schwarze Musiker und Komponist W. C. Handy (1873–1958) trug wesentlich dazu bei, den Blues populär zu machen. In der Zeit von 1911 bis 1914 wurde durch die Veröffentlichung von Handys „Memphis Blues“ (1912) und besonders seines „St. Louis Blues“ (1914) das Interesse vieler Menschen geweckt. Als einer der ersten notierte und arrangierte er Bluesstücke für Musiker und Sänger. Morton Harvey nahm den Memphis Blues als erste Vokal-Bluesplatte bei Victor Records (Nr.17657) auf, veröffentlicht im Januar 1915.

Als erste Bluesaufnahme eines schwarzen Interpreten gilt That Thing Called Love von Mamie Smith, die vom Okeh-Plattenlabel im Februar 1920 herausgebracht wurde. Im August 1920 nahm Smith den Titel Crazy Blues auf, der sich als erster gesungener Bluestitel in den Hitparaden platzieren konnte und zu einem Millionseller wurde, im ersten Monat wurden rund 75.000 Platten verkauft und damit wurde der Begriff Blues weit verbreitet.

Als wichtigste Gestalt des Delta-Blues gilt vielfach Robert Johnson, allerdings war er innerhalb des Country- bzw. Delta-Blues eine bedeutungslose Figur, sein Ruhm geht ausschließlich zurück auf die Phase der Wiederentdeckung des Blues durch das weiße Publikum in den 1950er und 1960er Jahren. Als Vater des Delta Blues und zentrale Figur wird jedoch häufig Charley Patton angeführt, der viele spätere Interpreten entscheidend beeinflusste.

Aufgrund der Migration vieler Schwarzer aus dem Süden in den Norden der USA, vor allem in die großen Städte wie Chicago und Detroit, wurde der dort populäre Jazz durch den Urban Blues entscheidend geprägt und erweitert. In den 1940ern und den 1950ern kam es in den großen Städten des Nordens – vor allem in Chicago – umgekehrt auch zu einer zunehmenden Verfeinerung des in den Südstaaten populären Country Blues. Zu stilistischen Weiterentwicklungen führte hier auch der Einsatz von Verstärkern (elektrischer Blues), der für Künstler wie Memphis Minnie, Muddy Waters, John Lee Hooker und Howlin' Wolf charakteristisch war.

In den 1950er Jahren war der archaische, akustische Country Blues in der Folkbewegung wieder populär geworden. Großen Einfluss auf den wachsenden Bekanntheitsgrad des Blues in Europa hatte das American Folk Blues Festival, bei dem Größen wie John Lee Hooker, T-Bone Walker und Jimmy Reed auftraten. Aber der elektrische, aktuelle Blues wurde seit Mitte der 1940er Jahre in den USA auch von Radio-DJs, besonders Alan Freed, in ihren Sendungen gespielt. Über das Radio erreichte er auch weiße Jugendliche, die ihn sonst aufgrund der Segregation nicht zu hören bekamen. Aus einer Verschmelzung mit raueren Spielformen des Country wie Honky Tonk entstand schließlich der Rock ’n’ Roll.

Die gesellschaftliche Veränderung in den 1960er Jahren führte besonders unter den jungen US-Amerikanern, aber auch jungen Briten zu einem verstärkten Interesse an afroamerikanischer Musik, und der Blues wurde auch für weiße Musiker interessant. Hierbei spielten neben den zahlreicher werdenden Live-Auftritten auch in dieser Zeit neu gegründete Plattenlabel eine Rolle, die in den 1920er bis 1940er Jahren auf 78 rpm Schallplatten aufgenommene Einspielungen auf Plattensamplern (LPs) wiederveröffentlichten (z. B. Mamlish, Origin Jazz Library (OJL), Yazoo) oder Neuaufnahmen ‚wiederentdeckter‘ Künstler veröffentlichten (z. B. Arhoolie, Biograph, Blue Goose, Prestige/Bluesville, Delmark). Viele Rockbands der 1960er Jahre, besonders in Großbritannien, nahmen den Blues als Basis für ihre Musik und reimportierten ihn während der so genannten „British Invasion“ Mitte der 1960er Jahre in die USA. Auch hier wurde er wieder von zumeist weißen Rockmusikern aufgegriffen (z. B. Butterfield Blues Band, Canned Heat und Johnny Winter). Populäre Musiker und Bands wie The Doors, Led Zeppelin, Jimi Hendrix, Eric Clapton, Alvin Lee, Peter Green, The Rolling Stones und Rory Gallagher waren sowohl vom akustischen als auch vom elektrischen Blues beeinflusst und leiteten davon ihren eigenen Stil ab, den Bluesrock.

In Deutschland führten in den frühen 1970er Jahren z. B. Al Jones Bluesband, Frankfurt City Blues Band und Das dritte Ohr die Tradition von Muddy Waters oder B. B. King fort. Später wurden Bands wie die Mojo Blues Band (aus Wien) oder die Blues Company populär. Die 1968 gegründete Band Das dritte Ohr war eine der ersten Bands, die den Blues in deutscher Sprache vortrug. Besonders in der DDR wurde deutschsprachiger Blues gepflegt, so zum Beispiel von Hansi Biebl, Jürgen Kerth, Klaus Renft und der Gruppe Engerling (siehe auch Blueserszene).

Der Blues ist in der afroamerikanischen Community als populäre Musikform längst von anderen Stilen wie Soul, Hip-Hop oder R'n'B abgelöst worden, jedoch lebt er in der Arbeit weißer, wie auch afroamerikanischer Künstler wie Robert Cray, Stevie Ray Vaughan, Bonnie Raitt und anderer weiter.


Hoochie Coochie Man Live By Muddy Waters



Stevie Ray Vaughan - Couldn't Stand The Weather




Bilder-Upload   Eintrag bearbeiten  

Stilkunde - Datenbank (VGAdBook) V1.1 © Viktor
Valid XHTML 1.0

Views heute: 253.376 | Views gestern: 334.123 | Views gesamt: 72.407.411

Innovationen am Telefon PC Radio

Texte, Grafiken und Design © 2007 by retter-radio.de - Impressum/Datenschutz - Powered by Burning Board 2.3.6 php7.4 © 2001-2004 WoltLab GmbH
Einkaufen bei Amazon.de Feuerwehrlive Radio hören mit Radiodienste.de