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[B]Schneckenzaun[/B]
Schneckenzäune bestehen aus Blech und sind etwa 30 cm hoch.

Sie müssen mindestens 10 cm tief eingegraben werden und mindestens 10 cm über die Erde hinausschauen.

Oben ist ein Streifen von etwa 5 cm so stark umgebogen, dass die Schnecken es nicht schaffen, den Zaun zu überwinden.

Der Schneckenzaun muss vollständig dicht sein. Kein Unkraut darf ihn überwuchern und er darf keinen Kontakt zu den Gemüsepflanzen haben. Er muss also völlig frei auf der Beetfläche stehen, um wirken zu können.

Innerhalb des umzäunten Beetes können natürlich auch Schnecken heranreifen. Daher muss man trotz Schneckenzaun die internen Schnecken bekämpfen.

[B]Gestreute Barrieren[/B]
Als Barrieren kann man verschiedene Stoffe streuen, die Schnecken nicht passieren können oder wollen.

[I]Branntkalk (Kalkstickstoff)[/I]
Frisch gestreuter Kalkstickstoff (30 cm breiter Streifen) verhindert, dass Schnecken die Barriere überkriechen. Wenn man den Kalkstickstoff breitflächig ausstreut (auch als Dünger geeignet), dann sterben Schnecken und ihre Eier.

Der Kalkstickstoff ist jedoch nur für schwere Böden geeignet. Böden, die schon viel Kalk enthalten, könnten davon zuviel bekommen.

[I]Sägemehl[/I]
Auch mit Sägemehl kann man den Schnecken das Erreichen eines Gemüseziels verleiden. Dazu muss man die Sägespäne aber fünf Zentimeter dick und mindestens einen halben Meter breit ausstreuen.

Nach ausgiebigem Regen muss man die Ausstreuung wiederholen.

[B]Künstliche Unterschlupfe[/B]
Wenn man Bretter, Fliesen, Dachziegeln oder umgedrehte Blumentöpfe im Gemüsebeet verteilt, werden sich die Schnecken bevorzugt dorthin zurückziehen.

Man kann sie dann auch tagsüber dort absammeln und töten.

[B]Bierfallen[/B]
Bier schmeckt den Schnecken besonders gut, daher kommen sie von weit her, wenn man Gefässe mit Bier aufstellt.

Ein kleiner Teil der Schnecken fällt ins Bier und ertrinkt, die meisten tummeln sich aber in der Umgebung der Fallen und halten dort ihre Parties ab. Im Endeffekt hat man mit Bierfallen oft mehr Schneckenprobleme als ohne.

Wenn man es trotzdem versuchen will, sollte man beachten, dass man die Bierfallen nicht so in die Erde eingräbt, dass andere Tiere reinfallen und ertrinken können.

[B]Köder[/B]
Mit einer Mischung aus Katzen-Trockenfutter (leicht angefeuchtet) und Weizenkleie kann man Schnecken anlocken. Dann hat man viele Schnecken beisammen, wenn man sie absammeln will.

Damit solche Köderhäufchen Sinn machen, muss man sie regelmässig absammeln, sonst fördern sie eher den Schneckenbefall.

[B]Schneckenkorn[/B]
Schneckenkorn kann man einsetzen, wenn die Vorbeugungsmassnahmen nicht ausgereicht haben. Es löst aber kein grundsätzliches Problem, sondern bekämpft nur die Symptome.

Am besten setzt man Schneckenkorn so frühzeitig wie möglich ein, damit sich die Schnecken gar nicht erst entfalten können. Man streut es breitflächig auf die Beete, nicht gehäuft um die Pflanzen herum. Bei Regenwetter behalten moderne Schneckenkörner eine ganze Weile lang ihre Konsistenz. Nur wenn es sehr ausgiebig geregnet hat, muss man nachstreuen.

Es gibt mehrere Sorten Schneckenkorn.

In Deutschland sind inzwischen nur noch Sorten käuflich, die für Nutztiere (z.B. Igel, Katzen, Hunde) weitgehend ungefährlich sind.

[I]Eisen-III-Phosphat[/I]
Vor allem unter dem Namen Ferramol wird Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat angeboten.

Wenn die Schnecken diese Körner gegessen haben, vergeht ihnen der Appetit und sie ziehen sich in ihre Verstecke zurück. Dort verhungern sie nach ein paar Tagen.

Man sieht also nichts vom Sterben der Schnecken. Im optimalen Fall geht der Schneckenbefall einfach zurück.

Nach meiner Erfahrung ist dieses Mittel jedoch nicht sehr wirksam, d.h. einem sehr starken Schneckenbefall wird man damit nicht Herr.

Der Wirkstoff zerfällt im Boden zu Eisen und Phosphor. Das sind beides Stoffe, die sehr nützlich im Boden sind.

[I]Metaldehyd[/I]
Metaldehyd sorgt dafür, dass die Schnecken viel Schleim verlieren und dadurch nach und nach austrocknen.

Der Erfolg der Behandlung sieht man an vielen Schleimspuren im Garten und Schneckenleichen, die überall herumliegen.

In der Praxis hat sich Schneckenkorn mit Metaldehyd als recht effektiv erwiesen.

Wenn Kleinkinder mehr als 100 Körner essen würden (es riecht abstossend für Menschen und Haustiere), dann würden sie Vergiftungserscheinungen bekommen: Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Zittern, Krämpfe und Fieber. In so einem Fall müsste man sofort den Notarzt aufsuchen.

Igel, Katzen und Hunde mögen das Schneckenkorn nicht, weil es gezielt mit Abwehrstoffen versetzt wurde und falls sie doch mal kleinere Mengen essen sollten, erleiden sie normalerweise keine Vergiftungen.



Gepostet am 14.07.2014 um 22:11 von:
Benutzer: Tappi
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